The Zephyr – Juni 2023

17. Juni 2023

Liebe Weggefährtinnen und Weggefährten,

Urs Mubarak! Heute jährt sich der Todestag meines Vaters Pir Vilayat zum dd122a41 cc0d 2268 6f8a eb094679a3baneunzehnten Mal – oder, wie er es immer im Voraus zu beschreiben pflegte, seine Reise zu den Galaxien. Für diejenigen, die das Glück hatten, Pir Vilayat zu Lebzeiten zu kennen, ist dies ein Tag des Gedenkens. Für diejenigen, die diese Chance nicht hatten – und da unsere Gemeinschaft weiter wächst, ist dies nun wahrscheinlich die Mehrheit – ist es ein Tag, um ein Vermächtnis zu feiern, das unsere Welt weiterhin in vielerlei Hinsicht bereichert.

Lassen Sie uns einige Aspekte dieses Vermächtnisses betrachten.

In seinen Lehren verknüpfte mein Vater die Botschaft seines Vaters mit der Quantenphysik, der Evolutionsbiologie, der Tiefenpsychologie und den kontemplativen Erkenntnistheorien von Yoga, Buddhismus und Hermetik. Seine besondere Aufmerksamkeit galt dabei bekanntlich der Erforschung des Lichts in seinen verschiedenen Dimensionen.

Er sagte immer: “Unser Weg ist der Weg der Erleuchtung”. Die Illuminationslehre fand ihren endgültigen philosophischen Ausdruck vor Jahrhunderten im Werk des persischen Weisen Suhrawardi, aber die Tradition erhielt in unserer Zeit mit Pir Vilayats praktischer Herangehensweise an die Arbeit mit Licht einen neuen Impuls.

Die Lehren meines Vaters sind in mehreren Büchern festgehalten. Toward the One enthält einen faszinierenden Abriss der esoterischen Geschichte. Die Botschaft in unserer Zeit ist ein umfassender Bericht über Murshids Leben und Lehren. Awakening ist eine anschauliche Einführung in das Denken von Pir Vilayat. In Search of the Hidden Treasure (Auf der Suche nach dem verborgenen Schatz) werden die Einsichten des klassischen Sufismus akribisch untersucht.  Ecstasy Beyond Knowing, ein posthumes und krönendes Werk, ist ein weitreichendes Handbuch der Meditation.

Der größte Teil der Lehren meines Vaters wurde jedoch mündlich vermittelt, und es gibt auch eine ganze Reihe von Tonbandaufnahmen. Mit Unterstützung des Astana arbeitet derzeit ein engagiertes Team daran, diese Bänder zu digitalisieren, um die Aufnahmen und Transkriptionen auf unserer Website zur Verfügung zu stellen. Wir sind alle sehr gespannt darauf, diese bisher nicht verfügbaren Vorträge und Meditationen zu hören, die unweigerlich an die neu gemasterte Stimme von Caruso erinnern (eine Lieblingsanalogie meines Vaters).

Andere bemerkenswerte Elemente von Pir Vilayats Vermächtnis sind das Hope Project in Indien, das Zenith Camp in der Schweiz, The Abode in Upstate New York und Fazal Manzil und der Universel in Frankreich.

Viele werden sich daran erinnern, wie mein Vater eine Coco de Mer-Bettlerschale bei sich hatte und wie die in die Schale gegebenen Almosen an das Hope Project gingen. Das Hope Project setzt seine lebenswichtige Arbeit bis heute fort, und eine sehr sinnvolle Art, Pir Vilayats Urs zu feiern, wäre, einen Beitrag zu dieser wichtigen humanitären Initiative zu leisten

Wie Sie wahrscheinlich gehört haben, hat die Inayatiyya vor kurzem das Eigentum an der Abode an eine Gruppe von Abodianern übertragen, die sich Friends of South Family nennen, damit sie die Aktivitäten der Abode wieder aufnehmen können, nachdem die Pandemie nun vorbei ist. Wir wünschen ihnen viel Glück und freuen uns auf eine stetige Erneuerung der Abode, so Gott will. Pir Vilayats Baraka ist an dem Aussichtspunkt deutlich zu spüren, an dem er früher eine futuristische Hütte hatte, die er seinen “Pod” nannte.

Das Omega-Institut ging 1977 aus dem “Abode” hervor. Ich werde bald dort sein und freue mich darauf, einige von Ihnen in dieser reizvollen Umgebung zu sehen.

7888d66f a029 b62b 4dc2 818df6f2d017Zu Lebzeiten meines Vaters zog sein jährliches europäisches Sommercamp von Berg zu Berg, bis es sich schließlich im Tessin in der Schweiz niederließ. Das Zenith Camp wurde zuletzt von Covid beeinträchtigt, aber es erholt sich wieder. Ich freue mich darauf, viele von Ihnen schon bald nach Omega im großen Zelt zu treffen.

Das primäre Zuhause meines Vaters war immer Fazal Manzil in Suresnes, und dank der großen Anstrengungen vieler Menschen wird Fazal Manzil derzeit renoviert und so hergerichtet, dass es noch viele Jahre lang als Pilger- und Versammlungsort dienen kann. Der Tempel, den Pir Vilayat zum Gedenken an Pirzadi-Shahida Noor errichtet hat, wurde kürzlich neu gestrichen und erstrahlt in neuem Glanz. 

Mein Vater erzählte mir, dass eine der größten Herausforderungen, mit denen er im Leben zu kämpfen hatte, darin bestand, dass die Menschen – insbesondere die Schüler seines Vaters – dazu neigten, ihn ständig mit Murshid zu vergleichen und ihn entweder dafür zu kritisieren, dass er Murshid zu sehr imitierte oder sich zu weit von seinem Beispiel entfernte. Mit Blick auf die Zukunft riet er mir als seinem Nachfolger, die Dinge nicht so zu machen, wie er sie gemacht hatte, sondern stattdessen meinen eigenen Weg zu finden, ungeachtet dessen, was andere sagen würden.

Die Faustregel meines Vaters lautete immer: Der Sog der Zukunft ist stärker als der Schub der Vergangenheit. Wenn er heute bei uns ist, dann nicht als Verkörperung zurückliegender Jahrzehnte, sondern als Wegbereiter, der den Blick neu auf den Horizont richtet. 

Möchten Sie Pir Vilayat treffen? Wenn ja, hier ist ein Vorschlag. Gehen Sie hinaus unter den Nachthimmel, treten Sie in einen Zustand des Zikr ein und schauen Sie zu den Sternen hinauf. Verschieben Sie Ihre Grenze von der festen Kontur Ihrer Haut zu der pulsierenden Korona Ihrer Aura. Beobachten Sie die Strahlen des Himmels, die von oben herabströmen, und antworten Sie ihnen mit dem Aufleuchten Ihrer eigenen Flamme. Wenn Sie Myriaden von Wesen wahrnehmen, die sich durch flackernde Signale über ausgedehnte Weiten des Raums austauschen, fragen Sie kühn: “Pir Vilayat, sind Sie da?” Seien Sie nicht überrascht, wenn Sie mit einem strahlenden Lächeln bedacht werden.

Immer der Ihrige,
Pir Zia


Dear Companions on the Path

Urs Mubarak! Today marks the nineteenth anniversary of my father Pir Vilayat’s death – or as he would always describe it in anticipation, his journey to the galaxies. For those who had the good fortune to know Pir Vilayat in life, it’s a day of remembrance. For those who didn’t have that chance – and, as our community continues to grow, this is likely now the majority – it’s a day to celebrate a legacy that continues to enrich our world in many ways.

Let’s consider a few aspects of that legacy.

In his teachings, my father elaborated his father’s message in conversation with quantum physics, evolutionary biology, depth psychology, and the contemplative epistemologies of Yoga, Buddhism, and Hermeticism. His specialty, as is well known, was the exploration of light in its various dimensions. 

He would always say, “our way is the way of illumination.” Illuminationism received its definitive philosophical expression centuries ago in the work of the Persian sage Suhrawardi, but the tradition gained a new impetus in our era with Pir Vilayat’s practical approach to working with light.

Several books record my father’s teachings. Toward the One contains a fascinating précis of esoteric history. 
The Message in Our Time is a sweeping account of Murshid’s life and teachings. Awakening is an accessible introduction to Pir Vilayat’s thought. In Search of the Hidden Treasure acutely surveys the insights of classical Sufism. The Ecstasy Beyond Knowing, a posthumous and crowning work, is a far-reaching manual of meditation.

Most of my father’s teachings were given orally, however, and there is also quite a bit on tape. With the support of the Astana, a dedicated team is currently working on digitizing these tapes with a view to making the recordings and transcriptions available on our website. We are all very eager to listen to these hitherto unavailable lectures and meditations, which inevitably bring to mind the remastered voice of Caruso (a favorite analogy of my father’s). 

Other notable elements of Pir Vilayat’s legacy include the 
Hope Project in India, the Zenith Camp in Switzerland, The Abode in upstate New York, and Fazal Manzil and the Universel in France. 

Many will remember how my father used to carry a coco de mer beggar’s bowl, and how alms given into the bowl went to the Hope Project. The Hope Project continues its vital work to this day, and one very meaningful way to celebrate Pir Vilayat’s Urs would be to make a contribution to that important humanitarian initiative. 

As you have likely heard, the Inayatiyya has recently transferred ownership of the Abode to a group of Abodians, called Friends of South Family, so that they can revive the Abode’s activities now that the pandemic is over. We wish them very well and look forward to a steady renewal at the Abode, God willing. Pir Vilayat’s baraka is palpable at the lookout point where he used to have a future-primitive hut that he called his “pod.”

Omega Institute spun off from the Abode in 1977. I plan to be there soon, and I look forward to seeing some of you in that charming setting.

During my father’s life his annual European summer camp moved from mountain to mountain, settling at last in Ticino, Switzerland. Zenith Camp was recently impacted by Covid, but it is rebounding. I look forward to joining many of you in the big tent not long after Omega.

My father’s primary home base was always Fazal Manzil in Suresnes, and thanks to a large effort on the part of many people, Fazal Manzil is currently being renovated and made ready to serve as a place of pilgrimage and meeting for many years to come. The temple that Pir Vilayat constructed in memory of Pirzadi-Shahida Noor was recently repainted and is glowing.  

My father told me that one of the main challenges he had to contend with in life was that people – especially his father’s students – tended to continuously compare him to Murshid and criticize him either for imitating Murshid too closely or for departing too far from his example. Looking to the future, he counseled me as his successor not to do things as he had done them but instead to find my own way, whatever anyone might say.

My father’s rule of thumb was always: the pull of the future is stronger than the pull of the past. If he is present with us today it is not as a personification of bygone decades but as a trailblazer pointing anew to the horizon.  

Do you wish to meet Pir Vilayat? If you do, here is a suggestion. Go out under the night sky, enter a state of zikr, and look up at the stars. Shift your boundary from the fixed contour of your skin to the pulsing corona of your aura. Watch the rays of the empyrean stream down from above and answer them with flashes of your own flame. When you are aware of myriad beings conversing through flickering signals across vast gulfs of space, make bold to ask “Pir Vilayat, are you there?” Do not be surprised if you are met with a luminous smile.

Yours ever,
Pir Zia

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