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The Zephyr – Februar 2021

The Zephyr – Februar 2021

Liebe Weggefährtinnen, liebe Weggefährten,

hier in den Vereinigten Staaten ist der Februar der Black History Month. Dieses jährliche Gedenken bietet den Amerikanerinnen und Amerikanern die Gelegenheit, über die Traditionen, Mühen und Triumphe der afroamerikanischen Gemeinschaft nachzudenken. Für unsere Sufi-Gemeinschaft ist es eine Gelegenheit, die afrikanischen Wurzeln unserer Abstammung zu feiern, sowie die verschiedensten Hindernisse gewissenhaft zu untersuchen, die unsere afroamerikanischen Geschwister davon abgehalten haben, sich voll am Leben und der Arbeit unserer Bewegung zu beteiligen, bis zum heutigen Tag. Natürlich ist die Erforschung unserer Geschichte und Kultur, wie sie sich auf schwarze Menschen, indigene Menschen und People of Color im Allgemeinen bezieht, nicht einfach die Aufgabe eines bestimmten Monats; es ist ein fortlaufender Prozess der Selbstreflexion (muhasaba).

In Bezug auf unsere afrikanischen Wurzeln kann die Bedeutung des frühen ägyptischen Shaykh Dhu’n-Nun (“Er der Fische”) Abu’l-Fayz Thawban Misri (gest. 859) nicht genug betont werden. Der aus Ikhmim oder Panopolis stammende Nubier wurde der führende Sufi seiner Zeit und war der erste, der von Gnosis (ma’rifat), Stationen (maqamat) und Zuständen (ahwal) sprach. Bezeichnenderweise erinnert man sich an ihn als Alchemisten und Theurgen, und darüber hinaus als Entzifferer von Hieroglyphen. Dhu’n-Nuns zentrale Rolle in der frühen Überlieferung des Sufismus untermauert Murshids Intuition, dass die alten Grundlagen des Sufismus in Khem, dem Gebiet des schwarzen Schlicks des Nils, liegen.

Es sollte hinzugefügt werden, dass die überwiegende Mehrheit der versklavten Menschen, die zwischen dem sechzehnten und neunzehnten Jahrhundert gewaltsam nach Amerika transportiert wurden, aus Westafrika stammte, und etwa ein Viertel von ihnen war muslimischer Herkunft. Der Islam Westafrikas war und ist weitgehend von der Kultur des Sufismus geprägt. Unter den Millionen versklavter Seelen, die gegen ihren Willen auf die Schildkröteninsel gebracht wurden, müssen Tausende von praktizierenden Sufis gewesen sein.

Was die Hindernisse für Afroamerikaner und andere Gemeinschaften betrifft, an unserer Bewegung teilzunehmen, werden Sie sich vielleicht daran erinnern, dass wir im letzten Sommer, inmitten der aufkeimenden Gewissenskrise in den USA und im Ausland, die durch die Morde an Ahmaud Arbery, Breonna Taylor und George Floyd ausgelöst wurde, eine Reihe von öffentlichen Gesprächen über diese wichtige Frage geführt haben. Es ist sehr ermutigend zu sehen, wie sich dieses Gespräch weiter entfaltet hat, lebendig gehalten von vielen in unserer Gemeinde und gebündelt von einer bunten und dynamischen Gruppe, die unter dem Titel “REJL” arbeitet: Race, Equity, Justice and Love (Rasse, Gleichheit, Gerechtigkeit und Liebe). Eine bedeutende Vertiefung der Diskussion fand kürzlich statt, als unsere geschätzten Freundinnen Fatima Muid, Onaje Muid und Rabia Povich den nordamerikanischen Vorstand, die Vizepräsidenten der Aktivitäten, die Mitarbeiter von Astana, den Rat der jungen Erwachsenen, den Vorstand von der Abode und mich selbst in eine dreiteilige Erforschung des Wesens von Zugehörigkeit und der bestehenden sichtbaren und unsichtbaren Hindernisse für diese Zugehörigkeit sowie der Möglichkeiten, sie zu beseitigen, führten.

Unser Ziel ist es nicht, “farbenblind” zu werden. Unterschiede sind real, aber anstatt uns zu trennen, können sie uns vereinen. Ein Körper oder System ist am stärksten und widerstandsfähigsten, wenn es aus vielen verschiedenen Elementen besteht, die alle harmonisch und dynamisch zum Wohle des Ganzen zusammenwirken. In einem solchen lebendigen System wird einem Teil, der verletzt wurde, immer besondere Aufmerksamkeit gewidmet, um seiner selbst willen und um des Ganzen willen.

Es gibt noch viel zu tun, aber wir sind auf dem Weg. Unser Auftrag von Murshid ist klar: “ein besseres Verständnis zwischen den entzweiten Teilen der Menschheit herbeizuführen, in dem wir das Bewusstsein dafür wecken, dass die Menschheit eine Familie ist.” Und das Erwachen des Bewusstseins beginnt bei uns selbst und setzt sich durch uns fort.

Immer der Ihrige,

Pir Zia

Original in Englisch

Dear Companions on the Path,

Here in the United States, February is Black History Month. This annual observance presents Americans with an opportunity to reflect on the traditions, travails, and triumphs of the African American community. For our Sufi fellowship, it’s an opportunity to celebrate the African roots of our lineage, as well as to conscientiously examine the barriers of various kinds that have tended to prevent our African Americans siblings from fully joining the life and work of our movement, right down to the present day. Of course, examining our history and culture as it relates to Black people, Indigenous people, and people of color generally is not simply the task of a given month; it is an ongoing process of self-reflection (muhasaba).  

With respect to our African roots, the importance of the early Egyptian shaykh Dhu’n-Nun (“He of the Fish”) Abu’l-Fayz Thawban Misri (d. 859) cannot be emphasized enough. A Nubian hailing from Ikhmim, or Panopolis, he became the leading Sufi of his time, and was the first to speak of gnosis (ma‘rifat), stations (maqamat), and states (ahwal). Significantly, he is remembered as an alchemist and a theurgist, and moreover a decipherer of hieroglyphs. Dhu’n-Nun’s pivotal role in the early transmission of Sufism goes far in substantiating Murshid’s intuition that Sufism’s ancient foundations lie in Khem, the realm of the black silt of the Nile.

It should be added that the vast majority of enslaved human beings forcibly transported to the Americas between the sixteen and nineteenth centuries came from West Africa, and approximately a quarter of them were of Muslim origin. The Islam of West Africa was, and remains, largely shaped by the culture of Sufism. Among the millions of enslaved souls brought against their will to Turtle Island, there must have been thousands of practicing Sufis.  

Regarding the barriers to participation in our movement that exist for African Americans, as well as other communities, you may recall that we engaged in a series of soul-searching public conversations on this important question last the summer in the midst of the burgeoning crisis of conscience in the U.S. and abroad sparked by the killings of Ahmaud Arbery, Breonna Taylor, and George Floyd. It is greatly encouraging to see how this conversation has continued to unfold, kept alive by many in our community and focalized by a diverse and dynamic group working under the heading of “REJL”: Race, Equity, Justice and Love. A meaningful recent elaboration of the discussion took place when our esteemed friends Fatima Muid, Onaje Muid, and Rabia Povich led the North American Board, Activity Vice Presidents, Astana staff, Young Adult Council, Abode Board and myself in a three-session exploration of the nature of belonging, and the existence of visible and invisible obstacles to belonging, as well as the means of removing them.

Our aim is not to become “color blind.” Differences are real, but instead of dividing us they can unite us. A body or system is strongest and most resilient when it is made up of many diverse elements, all interacting harmoniously and dynamically for the good of the whole. In a living system of this kind, special care is always directed to a part that has been injured, for its own sake and for the sake of the whole.

There is much yet to be realized, but we are on our way. Our mandate from Murshid is clear: “to bring about a better understanding between the divided sections of humanity by awakening consciousness to the fact that humanity is one family.” And the awakening of consciousness always begins, and continues, with ourselves.

Yours ever,

Pir Zia

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