The Zephyr – Dezember 2020
Liebe Weggefährtinnen, liebe Weggefährten,
hier auf der Nordhalbkugel nähern wir uns dem dunkelsten Tag des Jahres. Es war kein einfaches Jahr. Wir haben einige liebe Freunde verloren – zumindest ihre irdische Gestalt – und das Leben so mancher von uns war in vielerlei Hinsicht verunsichernd. Die Routine des Reisens und der Begegnungen, die uns zuvor verband, wurde kurzerhand unterbrochen. Gleichzeitig haben wir neue Wege gefunden, um in Kontakt zu bleiben.
Vielleicht tragen Sie, wie so viele andere auch, zurzeit eine besonders schwere Last. Vielleicht ist dies der richtige Moment, um sich zu fragen, was davon tatsächlich von einem selbst durch Zeit und Raum geschleppt werden muss. Tragen Sie eine schwerere Last als nötig? Tragen Sie zusätzlich zu den Idealen, die Sie bewusst gewählt haben, eine Last von unklaren Ängsten und unbestimmten Kümmernissen?
Schauen Sie, wie sanft die Bäume ihr Herbstlaub abwerfen und wie Juwelen auf dem Boden verstreuen, die bald zu Mulch werden. Diese Wesen sind in ihrer Gelassenheit geeignete Lehrer für uns. Sehen Sie nur, wie sie ihre Lebensessenz in ihre Wurzeln hinunter schicken, während die Tage kürzer und dunkler werden.
Es gibt eine Zeit der Stille und der leeren Hände, eine Zeit, während der in der Dunkelheit Wache gehalten wird. Der Winter birgt ein Geheimnis, das für das Wissen unserer Seele um sich selbst von wesentlicher Bedeutung ist. Schon bald werden die Tage wieder länger werden. Aber jetzt ist es an der Zeit, in der stillen, geduldigen Erde verwurzelt zu sein, während der Planet seine Kreise durch die tiefschwarze Leere des Weltraums zieht.
Für immer der Ihrige,
Pir Zia
Original in Englisch
Dear Companions on the Path,
Here in the northern hemisphere we are nearing the darkest day of the year. It has not been an easy year. We have lost some dear friends—have lost, at least, their earthly forms—and the lives of many of us have been unsettled in numerous ways. The routines of travel and meeting that previously connected us have been unceremoniously interrupted. At the same time, we have found new means of being in touch.
Perhaps you find yourself, like so many, carrying an especially heavy load at present. This may be a timely moment to ask yourself what is really yours to lug through time and space. Are you bearing a heavier burden than is necessary? In addition to the ideals you have consciously chosen, are you carrying a load of inchoate worries and vague grievances?
Look how calmly the trees abandon their autumn leaves, scattering jewels on the ground, soon to become mulch. These serene beings are apt teachers for us. Just see how they send their life-essence down into their roots as the days shorten and darken.
There is a time for stillness and empty-handedness, a time for holding vigil in the darkness. Winter keeps a secret that is vital to our soul’s knowledge of itself. Before long, the days will lengthen again. But now is the time to be rooted in the silent, patient earth as the planet heaves through the ebon emptiness of space.
Yours ever,
Pir Zia