The Zephyr Juli 2019
Liebe Freundinnen und Freunde,
Grüße aus Kars, Türkei, wo wir uns zu einem Retreat in der Nähe des Grabes des großen Heiligen Hazrat Abu’l-Hasan Kharaqani versammelt haben (möge Gott sein Geheimnis heiligen).
Hazrat Kharaqani war ein vollendeter Meister der futuwwat, der spirituellen Ritterlichkeit. Unser Treffen begann mit einer Konferenz, die seine Lehren erörterte. Die Redner waren Shaykha Hayat Nur Artiran (unsere geliebte und verehrte Freundin), Shaykha Cemalnur Sargut (die geschätzte Rifa’i-Lehrerin), Shaykh Yavuz Selim Uzgur (der gnädige Präsident der Harakani-Stiftung), Amat-un-Nur Hayat (unsere geschätzte nationale Vertreterin in Pakistan), Dr. Asuman Senel (geliebte Murid der Inayatiyya und Professorin für Islamische Kunst) und Pinar Sidika Simsek (geliebte Inayati-Koordinatorin in der Ausbildung in Istanbul). Meine beiden Vorträge (Kars Lecture 1 und 2) finden Sie hier: https://www.pirzia.org/category/news/
Nach der Konferenz besuchten wir die antike Stadt Ani an der armenischen Grenze, wo eine Gruppe von prächtigen, aber halbverfallenen Häusern mit Gebetskirchen, Moscheen und den Überresten eines zoroastrischen Tempels die von der spirituellen Dynamik der jetzt verfallenen Seidenstraße zeugen.
Dann huldigten wir dem heiligen Grab von Hazrat Kharaqani, eine Begegnung, die wegen ihrer schieren Numinosität nicht zu beschreiben ist. Danach begrüßten uns Shaykh Yavuz und seine Frau Shaykha Fatima großzügig im Harakani Cultural Center, wo der lichtvolle Rifa’i-Lehrer Shaykh Umar aus Ankara, umgeben von Dutzenden von Derwischen, einen Ehrfurcht gebietenden Zikr leitete, der dreieinhalb Stunden dauerte.
Die Inayatiyya wächst und gedeiht in der Türkei, was vor allem dem endlosen Engagement unserer geschätzten nationalen Vertreter Zahra Hoca und Mehmet Hoca sowie ihrem wachsenden Kreis zu verdanken ist.
Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass Shaykha Hayat Nur Artiran uns vom 26. bis 29. September in Richmond mit ihrem Besuch beehren wird, um den Geburtstag von Mawlana Jalal ad-Din Rumi zu feiern (möge Gott sein Geheimnis heiligen). Ich ermutige Sie herzlich zu kommen und die Shaykha zu treffen. Details folgen in Kürze.
Traurigerweise habe ich gerade vom Tod eines geliebten Weggefährten, Kaivan Plesken, erfahren. Kaivan, ein langjähriger Murid meines Vaters, diente dem Orden in Deutschland jahrzehntelang mit großem Engagement und wird sehr vermisst werden. Möge die Göttliche Gegenwart seinen Geist im Himmel umhüllen.
Immer der Ihrige,
Bawa
Gamaka-Kommentare
Musik der Sphären, Vadan
“Meine Anwesenheit stimuliert in deinem Herzen dieses Gefühl, das immer am Leben erhalten werden muss.”
Der Murshid kann den Murid die Arten des Gebets, des Fastens und der Gebetswachen in der Nacht lehren. Der Murshid kann Geschichten von den Propheten und Heiligen von vor langer Zeit erzählen. Der Murshid spricht vielleicht von der unsichtbaren Welt. Nichts davon ist jedoch von wesentlicher Bedeutung. Die wesentliche Aufgabe des Murshids ist es, das Herz des Murids zu bewegen.
Das ist eine Arbeit, und doch ist es keine Arbeit. Es liegt keine Anstrengung darin. Es geschieht natürlich und mühelos. Der Murshid berührt das Herz des Murids nicht durch Handeln, sondern durch Sein. Die Worte und Taten des Murshids sind das Ufer eines Ozeans von grenzenloser Tiefe.
Die Präsenz des Murshids weckt eine ferne Erinnerung. Der Murshid ist aus dieser Zeit und von diesem Ort, aber auch aus dem Zeitlosen und dem Ortlosen. Der Murshid hat eine Form, ist aber auch formlos.
Ein Gefühl entsteht, wie das Einschalten eines Lichts. Ein großzügiges Leuchten durchdringt das Universum. Alles ist mit allem anderen verwoben. Bedeutungen folgen auf Bedeutungen, in einem gewaltigen Regress, so weit das Auge blicken kann. Der Alte Vogel befindet sich im Flug.
Dieses Gefühl muss immer am Leben erhalten werden.
English
Dear Friends,
Greetings from Kars, Turkey, where we have gathered for a retreat near the tomb of the great saint Hazrat Abu’l-Hasan Kharaqani (may God sanctify his secret).
Hazrat Kharaqani was a consummate master of futuwwat, or spiritual chivalry. Our gathering began with a conference exploring his teachings. The speakers were Shaykha Hayat Nur Artiran (our beloved and revered friend), Shaykha Cemalnur Sargut (the esteemed Rifa’i teacher), Shaykh Yavuz Selim Uzgur (the gracious President of the Harakani Foundation), Amat-un-Nur Hayat (our esteemed National Representative in Pakistan), Dr. Asuman Senel (beloved murid of the Inayatiyya and professor of Islamic art), and Pinar Sidika Simsek (beloved Inayati coordinator-in-training in Istanbul).My two lectures may be found here.
After the conference we visited the ancient city of Ani on the Armenian border, where a cluster of magnificent but half-ruined houses of prayer—churches, mosques, and the remains of a Zoroastrian temple—testify to the spiritual dynamism of the now-vanished Silk Road.
We then paid our respects at the holy tomb of Hazrat Kharaqani, an encounter that, for the sheer numinosity of it, cannot be described. Afterward Shaykh Yavuz and his wife Shaykha Fatima generously welcomed us at the Harakani Cultural Center, where the luminous Rifa’i teacher Shaykh Umar of Ankara, surrounded by dozens of dervishes, lead an awe-inspiring zikr that lasted three and half hours.
The Inayatiyya is flourishing in Turkey, thanks so much to the endless dedication of our esteemed National Representatives Zahra Hoca and Mehmet Hoca, together with their growing circle.
I am delighted to tell you that Shaykha Hayat Nur Artiran will be gracing us with a visit in Richmond September 26-29, for a celebration of Mawlana Jalal ad-Din Rumi’s birthday (may God sanctify his secret). I warmly encourage you to come and meet the Shaykha. Details to follow.
Sadly, I have just learned of the passing of a beloved companion on the path, Kaivan Plesken. A murid of my father’s since long years, Kaivan served the Order in Germany for decades with great dedication and will be greatly missed. May the Divine Presence enfold his spirit in heaven.
Yours ever,
Bawa
Gamaka Commentaries
Music of the Spheres,Vadan
“My presence stimulates in your heart that feeling that must always be kept alive.”
The Murshid may teach the murid the ways of prayer, fasting, and vigils in the night. The Murshid may tell stories of the prophets and saints of long ago. The Murshid may speak of the invisible world. None of this, however, is of the essence. The essential work of the Murshid is to stimulate the heart of the murid.
This is a work, and yet it is not a work. There is no force in it. It happens naturally and effortlessly. The Murshid’s touches the heart of the murid not by doing, but by being. The Murshid’s words and deeds are the shore of an ocean of limitless depth.
The presence of the Murshid stirs a distant memory. The Murshid is of this time and this place, but also of the timeless and the placeless. The Murshid has a form, but is also formless.
A feeling arises, like the turning on of a light. A generous glow suffuses the universe. Everything is woven into everything else. Meanings succeed meanings in a vast regress as far as the eye can see. The Ancient Bird is on the wing.
This feeling must always be kept alive.