The Zephyr – Februar 2019

 

Liebe Gefährtinnen und Gefährten auf dem Weg,

Ich hoffe, es geht Ihnen gut. Ich bin gerade von einem zweiwöchigen Aufenthalt in Frankreich zurückgekehrt. In Épernon haben wir die letzte Sitzung der Jabarsa-Klasse der Suluk-Akademie abgehalten. Die Mitglieder von Jabarsa kommen aus Frankreich, Deutschland, Marokko, den Niederlanden, Norwegen, Großbritannien, Spanien, der Schweiz und der Türkei. Die Abschlussfeier fand im Oriental Room und in der Khanqah von Fazal Manzil statt. Als ihre Klassenprojekte kreierte Jabarsa ein Lied und ein Wandbild, pflanzten Blumen in den Garten des Universel und organisierten für den 13. September 2019 eine Pilgerfahrt nach Dachau zu Ehren von Pirzadi-Shahida Noor. Es war ein freudiger Höhepunkt der vorangegangenen zwei Jahre des Studiums und der Gemeinschaft. 

Der wunderbare Kadir Troelstra und Gulrukh Patel haben den Kurs mit großer Sorgfalt und Aufmerksamkeit organisiert und geben nun den Stab weiter. Die Administratoren der neuen europäischen Klasse, die im Januar 2020 beginnen soll, sind Rabia Deplanche und Isa Sophia Haberer – beide Suluk-Absolventen.

Für Informationen zur kommenden Klasse schreiben Sie bitte an sulukeurope@gmail.com.

Nach Suluk traf sich der Worldwide Message Council in Fazal Manzil zu unserem jährlichen dreitägigen Retreat. Themen waren die Präsentation der Tradition der Göttlichen Mutter im Universellen Gottesdienst, der Klimawandel, der Urs von Pirzadi-Shahida Noor, die Formulierung der Ten Sufi Thoughts und die ethischen Richtlinien und Protokolle des Ordens. Der WWMC plant, in Kürze einen Bericht über das Treffen zu veröffentlichen.

Zu den geladenen Gästen gehörten in diesem Jahr Mehmet und Zehra Kasim (wegbereitende Repräsentanten in der Türkei), Mellen Kennedy (US-Vorstandsvorsitzende), Latifa Mancinelli (Organisatorin des jährlichen Urs von Pirzadi-Shahida Noor in Dachau) und Latifa Pasquier (Generalsekretärin für Frankreich und Vorsitzende der Egeling-Stiftung, verantwortlich für Fazal Manzil). Die Gespräche war umfangreich und tief, und ein eindrucksvoller Höhepunkt war dieses Papier “Zehn Sufi-Gedanken zum Klimawandel“, das von Firos Holterman, dem europäischen Vizepräsidenten von Ziraat, sehr bewegend präsentiert wurde.

Nach dem WWMC-Retreat trafen sich Leiter aus ganz Europa zu einem zweitägigen Seminar über die Natur der Verkörperung und die Methoden, die uns für die Arbeit mit den verschiedenen subtilen Zentren im Körper zur Verfügung stehen.

Am Samstagabend ehrten wir Zamir und Alima für ihren jahrzehntelangen großzügigen und engagierten Einsatz für Fazal Manzil, den Universel und den Orden als residierende Stewards der Sufi Suresnes. Zamir und Alima werden sich demnächst auf das Land zurückziehen und in ihrer Funktion von Hind Wakach (Mitglied der Jabarsa-Klasse) und Majid Bery abgelöst, die Sie hoffentlich gemeinsam mit mir herzlich willkommen heißen werden.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Visalat-Tag morgen! Möge Murshids Geist uns an alles erinnern, was möglich ist, wenn das Herz erwacht ist.

Immer der Ihrige,

Sarafil Bawa

 

 

 

Gamaka-Kommentare

Musik der Sphären, Vadan

„Meine Fehler wiegen mich nicht in den Schlaf, sondern sie öffnen meine Augen für eine tiefere Vision des Lebens.”

Irren ist menschlich. Ein vollständiger Mensch zu werden bedeutet nicht, unfehlbar zu werden. Es bedeutet stattdessen, Weisheit aus allen Erfahrungen zu extrahieren, einschließlich der Erfahrung zu irren.

 Es gibt drei grundsätzliche Zustände des Selbst: das herrische Selbst, das selbstkritische Selbst und das ruhige Selbst. Die einzelnen reagieren unterschiedlich auf Fehler.

 Das herrschsüchtige Selbst weist schnell auf die Fehler anderer hin, weigert sich aber, seine eigenen anzuerkennen. Es ist bereit, äußerste Anstrengungen zu unternehmen, um seine Fehltritte und Vergehen zu verbergen oder zu rechtfertigen. In Bezug auf Gewissensfragen befindet sich das herrschsüchtige Selbst im Tiefschlaf.

Das selbstkritische Selbst hingegen ist sich seiner Fehler bewusst. Tatsächlich ist es oft von deren Fülle überwältigt. Man könnte sagen, dass das selbstkritische Selbst halb wach ist, sich seiner Fehler schmerzhaft bewusst, aber noch nicht in der Lage, sie zu vermeiden.

Wenn man Wiedergutmachung leistet, aus Erfahrung lernt, eine Wendung im Leben nimmt und auf die Göttliche Vergebung vertraut, erscheint das ruhige Selbst. Das ruhige Selbst ist hellwach und bewegt sich mit Selbstvertrauen und dem Glauben an den Einen.

Wenn man wirklich aus seinen Fehlern gelernt hat, wird man sie nicht wiederholen. Natürlich kann man  neue und andere Fehler machen – Fehler einer subtileren Art. Aber man wird auch daraus lernen. Auf diese Weise vertieft sich die Vision des Lebens kontinuierlich.

 

 

 

Englische Version

 

Dear Companions on the Path,

I hope this finds you well. I have just returned from two weeks in France. In Épernon we convened the final session of the Jabarsa class of the Suluk Academy. The members of Jabarsa hail from France, Germany, Morocco, the Netherlands, Norway, the United Kingdom, Spain, Switzerland, and Turkey. The graduation ceremony took place in the Oriental Room and Khanqah of Fazal Manzil. As their class projects, Jabarsa created a song and tapestry, planted flowers in the garden of the Universel, and organized a pilgrimage to Dachau in honor of Pirzadi-Shahida Noor, to take place on September 13, 2019. It was a joyous culmination to the preceding two years of study and companionship. 

The wonderful Kadir Troelstra and Gulrukh Patel organized the course with great care and thoughtfulness, and are now passing the baton. The administrators for the new European class, due to commence in January 2020, are Rabia Deplanche and Isa Sophia Haberer—both Suluk graduates. To enquire about the coming class, please write to sulukeurope@gmail.com.

After Suluk, the Worldwide Message Council met at Fazal Manzil for our annual three-day retreat. Subjects included the representation of the tradition of the Divine Mother in the Universal Worship, climate change, the Urs of Pirzadi-Shahida Noor, the language of the Ten Sufi Thoughts, and the ethical guidelines and protocols of the Order. The WWMC plans to publish a report on the meeting soon.

This year, our special invited guests were Mehmet and Zehra Kasim (pioneering Representatives in Turkey), Mellen Kennedy (U.S. Board Chair), Latifa Mancinelli (organizer of Pirzadi-Shahida Noor’s annual Urs in Dachau), and Latifa Pasquier (General Secretary for France and Chair of the Egeling Foundation, responsible for Fazal Manzil). The conversation was rich and deep, and a memorable highlight was this paper movingly presented by Firos Holterman, the European Vice President of Ziraat: “Ten Sufi Thoughts on Climate Change”.

After the WWMC retreat, leaders from across Europe gathered for a two-day training on the nature of embodiment and the methods that have come down to us for working with the various subtle centers in the body. On Saturday evening we honored Zamir and Alima for their decades of generous dedicated service to Fazal Manzil, the Universel, and the Order as resident stewards of Sufi Suresnes. Zamir and Alima will soon be retiring to the countryside, and will be succeeded in their position by Hind Wakach (a member of the Jabarsa class) and Majid Bery, whom I hope you will join me in warmly welcoming.

I wish you a blessed Visalat Day tomorrow! May Murshid’s spirit remind us of all that is possible when the heart is awake.

Yours ever,

Sarafil Bawa

 

 

Gamaka Commentaries

Music of the Speheres, Vadan

“My errors do not lull me to sleep, but they open my eyes to a deeper vision of life.”

To err is human. Becoming a complete human being does not mean becoming infallible. It means, instead, extracting wisdom from all experiences, including the experience of erring.

There are three principal conditions of the self: the imperious self, the self-critical self, and the tranquil self. Each responds to errors differently.

The imperious self is quick to point out others’ errors, but refuses to acknowledge its own. It is prepared to go to the most extreme lengths to conceal or justify its missteps and trespasses. With respect to matters of conscience, the imperious self is deep asleep.

The self-critical self, on the other hand, is acutely aware of its mistakes. In fact, it is often overwhelmed by their profusion. You might say the self-critical self is half-awake, painfully conscious of its errors but as yet unable to see its way past them.

When one makes amends, learns from experience, takes a turn in life, and trusts in the Divine Forgiveness, the tranquil self appears. The tranquil self is wide-awake, and walks with self-confidence and faith in the One.

When one has genuinely learned from one’s mistakes, one will not repeat them. Of course, one may yet make new and different mistakes—mistakes of a subtler kind. But one will learn from these too. In this way the vision of life continuously deepens.

 

 

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