The Zephyr – Januar 2019

Januar 2019

Liebe Gefährtinnen und Gefährten auf dem Weg,

Ich hoffe, dass es Ihnen gut geht. Ob Sie nun gute Zeiten genießen oder eine harte Zeit durchmachen, ich hoffe, Sie spüren, dass die Göttliche Gegenwart mit Ihnen ist.

Anfang Dezember war ich in Boston zu Gast bei unserer geschätzten nordamerikanischen Vizepräsidentin der Esoterischen Schule, Naima Brown, und ihrem wunderbaren Mann Aqil. Unser Wochenendtreffen zum Thema “Die eigene Natur schaffen” führte uns in eine nachhaltige Reflexion über den Bogen unseres inneren und äußeren Lebens, und es war ein Vergnügen, viele alte und neue Freundinnen und Freunde zu sehen.

Nach meiner Rückkehr nach Richmond fand die zweite Einheit über Konzentration für die Saliks und Salikas der Naubahar-Klasse der Suluk-Akademie im Astana statt. Den Schnee, der am letzten Tag fiel, nahmen wir als vielversprechendes Zeichen, obwohl er die Heimreise vieler Teilnehmer der Klasse sicherlich erschwerte.

Chanukka und Weihnachten sind eine Zeit des Gebens und Empfangens von Güte, und ein bemerkenswertes Doppelgeschenk in diesem Jahr war die Veröffentlichung von zwei wichtigen Büchern über die Sufi-Botschaft. Das erste ist der zweite Band mit spirituellen Reflexionen mit dem Titel ‘The Inner Life of the Universe’ unseres verehrten Hassan Suhrawardi Gebel. In ihm greift Hassan Suhrawardi sachkundig auf Murshids Lehren zurück, um eine faszinierende Beziehung zwischen Wissenschaft und Mystik herzustellen, die unseren Platz im Universum beleuchtet.

Das zweite bemerkenswerte Buch, das im Dezember erschien, war das von meinem ehemaligen Nachbarn Mikhail Horowitz liebevoll gezeichnete Porträt  meines Vaters Pir Vilayat mit dem Titel ‘Illumination’. Wie gut erinnere ich mich an die Liebe meines Vaters zu Mikhail und den Dienst, den Mikhail über so viele Jahre als Aufzeichner und Bewahrer der Vorträge meines Vaters, sowie als Kurator der Lieblingsmusik meines Vaters geleistet hat. Mikhails eindrucksvolles Buch ist ein bewegendes Zeugnis der Nähe zwischen den beiden.

Zu guter Letzt: ein neues Jahr liegt vor uns, und die Worte von Pirzadi-Shahida Noor drücken alles aus, was ich Ihnen wünsche:

„Einen tieferen Wunsch, einen wahreren Wunsch
als den, den ich für dich bereithalte
gibt es in der Tat nicht auf dieser Erde
Und keiner kann ein süßerer sein
Kleine Strahlen von Träumen werden wahr
Sonniger, für immer blauer Himmel
Fröhliche Stunden mit grenzenloser Freude
mögen dir im kommenden Jahr gehören.“

Immer der Ihrige,
Sarafil Bawa

 

Gamaka-Kommentare
Musik der Sphären, Vadan

“Meine Seele hat oft das Gefühl, auseinander gezogen zu werden, vom Himmel fest gehalten und ständig von der Erde angezogen zu sein.”

Wenn die Seele ganz in den Himmeln bleiben und sich nicht inkarnieren würde, wäre ihr Leben einfach, klar und gelassen, aber es würde ihr die Gelegenheit fehlen, sich der Reise des Lebens zu unterziehen. Sie würde Unschuld haben, aber keine Erfahrung.

Wenn die Seele auf die Erde käme und sich ganz dem Rausch der persönlichen Identität und der Sinneserfahrung hingeben würde, würde sie Vergnügen genießen und Schmerzen erleiden und dabei ihre eigene wesentliche Natur vergessen.

Einige Seelen, die inkarniert sind, bleiben fest in den inneren Sphären verwurzelt. Die meisten werden jedoch durch den äußeren Schein so verführt, dass sie ihren unsichtbaren Ursprung vergessen.

Die Botschaft kommt, um die Seelen an die Welt der Seele zu erinnern. Diese Erinnerung ist keine Aufforderung, die Welt der Form zu verlassen. Es ist vielmehr eine Einladung, Form und Formlosigkeit, Selbst und Selbstlosigkeit, diesen Moment und das Ewige miteinander in Einklang zu bringen.

Derjenige, der die Botschaft erhört, wird sicherlich gedehnt werden: von den Himmeln ergriffen und von der Erde gezogen. Durch diese Dehnung wächst das Herz. Mit der Zeit kann es so groß werden, dass es das ganze Universum ausfüllt.

 

Englisches Original

Dear Companions on the Path,

I hope this finds you well. Whether you are enjoying good times or going through a hard time, I hope you feel the Divine Presence with you.

At the beginning of December, in Boston, I was the guest of our esteemed North American Vice President of the Esoteric School, Naima Brown, and her wonderful husband Aqil. Our weekend gathering on the theme of Making One’s Own Nature took us into sustained reflection on the arc of our inner and outer lives, and it was a pleasure to see many old and new friends.

On returning to Richmond, the second session on Concentration was held at the Astana for the saliks and salikas of the Naubahar class of the Suluk Academy. We took the foot of snow that fell on the final day as an auspicious sign, although it certainly complicated the homeward journeys of many members of the class.

Hanukkah and Christmas are a time of giving and receiving kindness, and a remarkable double gift this year was the publication of two important books related to the Sufi Message. The first was revered Hassan Suhrawardi Gebel’s second volume of spiritual reflections, entitled The Inner Life of the Universe. In it, Hassan Suhrawardi adeptly draws on Murshid’s teachings to effect a compelling rapprochement between science and mysticism that illuminates our place in the universe.

The second notable book to appear in December was my dear erstwhile neighbor Mikhail Horowitz’s lovingly drawn portrait of my father Pir Vilayat, entitled Illumination. How well I remember my father’s affection for Mikhail, and the service Mikhail rendered over so many years as recorder and preserver of my father’s talks, as well as curator of my father’s favorite sacred music. Mikhail’s evocative book is a moving testament to the closeness between them.

In closing, a New Year is upon us, and Pirzadi-Shahida Noor’s words express all that I wish for you:

A deeper wish, a wish more true
Than that I have in store for you
Indeed upon this earth is none
And ne’er can be a sweeter one
Little rays of dreams come true
Sunny skies forever blue
Happy hours of endless cheer
May be yours this coming year.

Yours ever,
Sarafil Bawa

 

Gamaka Commentaries
Music of the Spheres,  Vadan

“My soul often has the feeling of being stretched, held fast by the heavens and pulled continually by the earth.”

If the soul remained entirely in the heavens and did not incarnate, its life would be simple, clear, and serene, but it would lack the opportunity to undergo the journey of life. It would have innocence but not experience.

If the soul came to earth and gave itself over completely to the intoxication of personal identity and sensory experience, it would enjoy pleasures and suffer pains and become, all the while, oblivious to its own essential nature.

Some souls that incarnate remain firmly rooted in the inner spheres. Most, however, become so beguiled by appearances that they forget their invisible origin.

The Message comes to remind souls of the world of soul. This reminder is not a summons to leave the world of form. It is, instead, an invitation to reconcile form and formlessness, self and selflessness, this moment and the always.

The one who answers the Message will surely be stretched: gripped by the heavens and pulled by the earth. By means of this stretching, the heart grows. In time, it may grow so large as to fill the whole universe.

 

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