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The Zephyr – Dezember 2018

Dezember 2018

Liebe Gefährtinnen und Gefährten auf dem Weg,

Ich hoffe, dass es Ihnen sehr gut geht. Hier im Astana ist, alhamdulillah, alles in Ordnung.
Anfang des Monats waren wir Gastgeber der Emergent Leaders Group, einem Kreis von Repräsentanten in der Ausbildung, die ihre Fähigkeiten als zukünftige Guides und Center Leaders unter der Leitung einer erfahrenen Lehrerschaft in der Esoteric School vertiefen. Diesmal waren der wunderbare Gayan Macher und meine geliebte Mutter Taj die Lehrer.

In der zweiten Woche des Monats reiste ich nach Phoenix, Arizona, zum fünften jährlichen Mind & Life International Symposium for Contemplative Research, auf dem ich eingeladen war, einige Meditationen anzuleiten. Das Mind & Life Institute (https://www.mindandlife.org/) leistet hervorragende Arbeit, indem es Einzelpersonen und Organisationen miteinander verbindet, die kontemplative Methoden in verschiedenen Bereichen, einschließlich Wissenschaft, Medizin, Therapie und Bildung, praktizieren und unterrichten.

Während der Konferenz weckte es meine Neugier zu erfahren, dass Unternehmen sich dafür interessieren, Achtsamkeit als Serviceleistung anzubieten und dass kontemplative Apps auf dem Vormarsch sind. Der nächste Schritt, so scheint es, besteht darin, künstliche Intelligenz zu trainieren, physiologische Echtzeitdaten zu nutzen, um die sich verändernden psychologischen Zustände der Meditierenden zu erfassen und mit entsprechenden kontemplativen Anweisungen zu reagieren. All das ist faszinierend, aber es vertieft nur meine Wertschätzung für die Übertragung von Herz zu Herz (sina ba-sina ta’lim), die so zentral für den Weg der Sufi ist.

In der darauf folgenden Woche reiste ich nach London. Ich hatte geplant, am Morgen vor dem Treffen anzukommen, aber meine Flüge wurden wegen eines Sturms im Nordosten zweimal gestrichen, mit dem Ergebnis, dass ich erst ankam, nachdem das Programm am Samstag begonnen hatte. Nigel Wali, der geschätzte Center Leader in London, ist freundlicherweise zu Beginn für mich eingesprungen. Einmal dort angekommen, genoss ich meine Zeit mit der wunderbaren britischen Community sehr. Gemeinsam haben wir eine Karte der Reise der Seele vom Engelsreich zur Erde und zurück erstellt.

Die Rückreise in das Engelsreich – ob im Jenseits oder, noch besser, während wir noch auf der Erde sind – erinnert mich an Mawlana Rumis glühende Worte im Masnavi: “Als nächstes werde ich dem menschlichen Zustand sterben, damit ich meine Flügel ausbreiten und mein Haupt inmitten der Engel erheben kann.” Selah!

Immer der Ihrige,
Sarafil Bawa

Gayan-Kommentar Musik der Sphären: Gamaka-Kommentare, Vadan “Wir werden sehen, wer bis zum Ende durchhält, mein hartnäckiger Widersacher oder meine Geduld.” In einem Willenskampf gibt es immer die Versuchung, der Begegnung zu entkommen, oder alternativ, sich dem Druck zu beugen und Zugeständnisse zu machen, die bald bereut werden. Entschlossenheit kommt entweder aus Egoismus oder aus Überzeugung. Die Entschlossenheit des Egoismus ist der Wunsch, immer als im Recht wahrgenommen zu werden oder zumindest die Gegner zu besiegen. Für das kleine Ego ist die Natur einer Meinungsverschiedenheit belanglos; was zählt, ist, das letzte Wort zu haben.

Die Entschlossenheit der Überzeugung hingegen befasst sich mit Prinzipien. Der Wunsch, sich durchzusetzen, wird durch die Gerechtigkeit der Sache motiviert, der man dient. Auch wenn man zum Scheitern verurteilt ist, fühlt man sich verpflichtet, alle nur erdenklichen Anstrengungen zu unternehmen.

Der kleinere Kampf im Leben wird gegen externe Gegner geführt. Der größte Kampf gilt dem inneren Feind: dem kleinen Ego, der Wurzel aller Selbstsucht, Eitelkeit und Unwissenheit. Der Prophet Mohammed sagte: “Dein schlimmster Feind ist dein Ego, das zwischen deinen beiden Seiten liegt.” Die Arbeit, das kleine Ego zu alchemistisch zu verwandeln, so dass sich seine engen Grenzen auflösen, ist ein Werk der Geduld. Erfolg erfordert, den Kurs zu halten und auch nur den kleinsten Kompromiss zu unterlassen, der das Licht der Seele verdunkelt.
Unterstützung, wenn sie kommt, kommt vom Licht der Lichter. Daher sagte Dhu’n-Nun: “Geduld erbittet Hilfe von Gott, dem Höchsten.“

 

Englisch Original

Dear Companions on the Path,

I hope this finds you very well. All is well here at the Astana, alhamdulillah.
At the beginning of the month we hosted the Emergent Leaders group, a cadre of Representatives-in-Training who are honing their skills as upcoming Guides and Center Leaders under the guidance of a faculty of seasoned teachers in the Esoteric School. This time, the instructors were the wonderful Gayan Macher and my own dear mother Taj.

In the second week of the month I traveled to Phoenix, Arizona, for the fifth annual Mind & Life International Symposium for Contemplative Research, where I was invited to lead a pair of meditations. The Mind & Life Institute (https://www.mindandlife.org/) is doing outstanding work connecting individuals and organizations practicing and teaching contemplative methods in various fields, including science, medicine, therapy, and education. During the conference, it piqued my curiosity to learn that corporations have become interested in mindfulness as a service to deliver, and that contemplative apps are on the rise. The next step, it seems, is to train artificial intelligence to use real-time physiological data to gauge meditators’ shifting psychological states and respond with appropriate contemplative prompts. All of this is fascinating, but it only deepens my appreciation of the heart-to-heart transmission (sina ba-sina ta‘lim) that is so central to the Sufi path.

The following week I traveled to London. I had planned to arrive the morning before the gathering, but my flights were cancelled twice due to a storm in the Northeast, with the result that I arrived only after the program had begun on Saturday. Nigel Wali, the esteemed Center Leader in London, kindly filled in for me at the outset. Once there, I greatly enjoyed my time with the delightful U.K. community. Together we mapped the soul’s journey from the angelic realm to Earth and back again.

The return journey to the angelic realm—whether undertaken in the hereafter or, better yet, while still here on Earth— reminds me of Mawlana Rumi’s glowing words in the Masnavi, “Next I will die to the human condition so that I may spread my wings and lift my head among the angels.” Selah!

Yours ever,
Sarafil Bawa

Gayan Commentary Music of the Spheres: Gamaka Commentaries, Vadan “We shall see who will endure to the end, my persevering adversary or my patience.” In a battle of wills there is always the temptation to flee the encounter, or alternatively, to bend to pressure and make concessions soon to be regretted. Resoluteness comes either from egotism or conviction. The resoluteness of egotism is the desire to always be seen to be right, or at least, to defeat one’s opponents. To the little ego, the nature of a disagreement is inconsequential; what matters is to have the last word. The resoluteness of conviction, on the other hand, is concerned with principles. One’s desire to prevail is motivated by the justness of the cause one serves. Even if doomed to fail, one considers oneself obligated to make every effort.

The minor struggle in life is waged against external adversaries. The major struggle is against the inner foe: the little ego, the taproot of all selfishness, vanity, and ignorance. The Prophet Muhammad said, “Your worst enemy is your ego which lies between your two sides.” The work of alchemizing the little ego, so that its narrow boundaries dissolve, is a work of patience. Success requires staying the course and abstaining from even the slightest compromise that obscures the light of the soul.
Assistance, when it comes, comes from the Light of Lights. Hence Dhu’n-Nun said, “Patience is seeking help from God Most High.”

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